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KAKADUS
Das Wort "Kakadu" soll aus der malaiischen Sprache stammen und übersetzt
"Kneifzange" bedeuten. Wer schon mal von dem starken Schnabel eines Kakadus
gezwickt wurde, der wird dieser Übersetzung bestimmt zustimmen...!
Es gibt viele Arten von Kakadus und man wird diese grösste Papageienart des
indoaustralischen Gebiets überall auf dem Kontinent sehen und vor allem
hören. Die meisten sind Nacktaugenkakadus, Galahs oder Gelbhaubenkakadus.
Aber auch seltenere Arten wie den Inkakakadu oder den Mitchell-Kakadu kann
man mit Glück beobachten. Innerhalb der Ordnung der Papageienvögel gibt es
18 Kakadu-Arten, zu denen auch die Nymphensittiche gezählt werden.
Die
11 australischen Kakaduarten erreichen eine Größe von 23 bis 66 cm. Das
Federkleid der Kakadus ist weiß, rosa, grau oder dunkel. Die Besonderheit
der Vögel ist die bewegliche Federhaube, die vor allem bei Aufmerksamkeit
oder Aufregung aufgestellt wird. Die Farbe variiert je nach Art. Kakadus
sind sehr gesellig und veranstalten in grösseren Gruppen oft einen
Höllenlärm, vor allem, wenn sie sich abends auf den Schlafbäumen versammeln.
Dann wird in der Nachbarschaftsrunde erstmal der ganze Tagesablauf
durchgehechelt - oder man streitet sich um den besten Platz auf dem Ast.
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Galahs
Der Galah ist fast ein Kosmopolit, vorranging aber in offenem Gelände der
Trockensavannen zu Hause. Er ernährt sich von Sämereien, Gräsern,
Sprösslingen, Wurzeln etc. Und man sieht ihn häufig in Schwärmen an
Strassenrändern herumpicken. Sie verbringen viele Stunden des Morgens und
des späten Nachmittags damit, auf dem Boden nach Futter zu suchen, wo sie
sich mit watschelndem Gang fortbewegen. Um dabei nicht von Feinden
überrascht zu werden, lassen die vorsichtigen Kakadus einige Artgenossen als
Wächter aufpassen. Alldings sind sie im niedrigen Grass mit ihrem grauen
Rücken kaum auszumachen, erst wenn sie fliegen leuchten die rosa Bäuche in
der tiefstehenden Sonne.
Durch seine grosse Anpassungsfähigkeit ist der Galah einer der wenigen
Kakadus, die von der Besiedlung des australischen Kontinentes durch die
Europäer profitiert hat. Bewässerungsanlagen und ausgedehnte Getreidefelder
schaffen ideale Lebensbedingungen, so dass sich der Rosa Kakadu weiter
ausbreitet und sogar schon in Ortschaften und Städten zu finden ist. Galahs
sind Kulturfolger, und sowohl ihre Gesamtpopulation als auch ihr
Verbreitungsgebiet wächst immer weiter an.
Die schönsten Bilder von Galahs gelangen mir im Northern Territory, wo die
Tiere sich am Morgen nach einer relativ kalten Nacht eine Weile in der Sonne
geputzt und aufgewärmt haben. Dieses Verhalten zeigten auch verschiedene
andere Vogelarten, die daher erst etwa eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang
bei der Morgentoilette sehr gut zu beobachten waren. Es empfiehlt sich, die
Kamera mit Stativ und Telekonverter gleich bei Sonnenaufgang
bereitzustellen. Sobald die obere Hälfte der Bäume in der Sonne liegt werden
die Vögel herauskommen.
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Rabenkakadus
In vielen Führern steht, die wunderbaren grossen Rabenkakadus wären sehr
scheu und selten zu beobachten. Für den Süden des Landes trifft das zu, dort
haben wir nicht einen einzigen gesehen. Dafür wurden wir bei der Reise in
den Norden um ein Vielfaches belohnt: Schwärme von schwarzen
Rotschwanz-Rabenkakadu (Calyptorhynchus banksii) sahen wir hier ebenso wie
einzelne Tiere, die meist in kleinen Gruppen von 4-5 durch die weite
Landschaft fliegen.
Männchen und Weibchen kann man deutlich an ihrer Gefiederfärbung
unterscheiden: Die Männchen sind - von einem roten Querband auf der
Unterseite der Schwanzfedern abgesehen - einheitlich schwarz gefärbt,
während die Weibchen ein braunschwarzes Federkleid mit gelber Sprenkelung
und gelbem Querband unter dem Schwanz tragen. Das Bild unten zeigt zwei
Weibchen. |
Besonders oft versammlen sie sich dort, wo gerade ein Buschfeuer gewütet
hat. Dann platzen die Samenkapseln vieler Bäüme und Sträucher - ein Festmahl
für die Krummschnäbel. Unter normalen Verhältnissen ist eine Gruppe aus
5 Tieren wohl die Regel. Mehrfach haben wir solche Kleingruppen gesehen,
meist 2 Weibchen und 3 Männchen. Während drei von ihnen auf dem Boden nach
Futter suchen, sitzen die anderen zwei auf dem höchsten kahlen Ast in der
Nähe und halten Ausschau nach Raubvögeln und anderen Gefahren. Diese Tiere
sind sehr scheu, und da man zuerst nur auf die zwei Wächter im Baum achtet,
kann man leicht die ganze Gruppe vertreiben, wenn man sich unvorsichtig
nähert.
Bedroht ist die Population der Unterart namens calyptorhynchus banksii
graptogyne in den Bundesstaaten Südaustralien und Victoria. Hier leben nur
noch rund 100 Brutpaare, denen die grossflächigen Veränderungen ihres
Lebensraums durch den Menschen, insbesondere der Verlust ausreichend grosser
Nisthöhlen, in diesem verhältnismässig dicht besiedelten Teil Australiens zu
schaffen macht.
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