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Faszinierende Unterwasserwelt -
Great Barrier Reef
Die bizarre Unterwasserwelt dieses "achten Weltwunders" ist die größte
Riffformation der Welt. Das Gewirr aus Korallenriffen, Inseln und Passagen ist
der tropischen Küste Queenslands vorgelagert und erstreckt sich über 2.000
Kilometer bis Papua-Neuguinea. Es bedeckt eine Fläche von 260.000
Quadratkilometern und erreicht eine Tiefe von 150 Metern.
Von den rund 600 Inseln sind lediglich 18 touristisch erschlossen.
Doch die Ökologie dieser einzigartigen Welt ist bedroht.
Tiere des Riffs
Das einzigartige Ökosystem des Great Barrier Reef bietet etwa 14.000
Arten von Meerestieren Lebensraum, darunter 1.500 Arten von
Fischen.
Hier finden sich etwa Kaiser- und Doktorfisch, Schnapper, Korallen-Forelle,
Manta-Rochen, Haie und der tödliche Steinfisch. Neben Korallen in allen Farben
der Sonne gibt es die Riesenmuschel, Delfine, Wale, Seekühe und sechs Schildkrötenarten,
für die das Great Barrier Reef ein Brutgebiet von überlebenswichtiger
Bedeutung ist. 240 Arten von Vögeln bewohnen die Inseln des Riffs,
darunter etwa Seeadler, Ibisse, Reiher und Fregattenvögel.
Wunderwelt der Korallen
Korallen sind die kalkhaltigen Skelette winziger Wassertiere, die in einer
Lebensgemeinschaft (Symbiose) mit Algen leben. Die von Kalk umschlossenen
Korallenpolypen sind weich und gallertartig. Mit ihnen wohnen einmal einzellige,
runde Algen, die zur Photosynthese fähigen Zooxanthellen, zum anderen fadenförmige
Grünalgen. Diese drei profitieren voneinander in einem komplizierten
Mechanismus. Korallen sind Fleischfresser. Mit Hilfe ihrer Tentakel fangen, lähmen
und töten sie ihre Beute, das winzige Zooplankton. Nach der Verdauung gibt der
Polyp Nährstoffe an die Algen ab, die ihn wiederum mit Nahrungsenergie
versorgen.
Im Great Barrier Reef gibt es über 400 Arten harter Korallen in
allen vorstellbaren Farben. Sie benötigen Wassertemperaturen zwischen 20° und 25°
Celsius und wachsen etwa bis auf 40 Meter Tiefe. Zum Überleben
benötigen sie sauberes, sauerstoffreiches Wasser mit hohem Kalziumgehalt. Da
junge Korallen sich auf den Kalkkörpern abgestorbener Korallen ansiedeln, kann
im Lauf der Zeit ein Riff wachsen. Das Great Barrier Reef wird als das größte
lebende System der Welt angesehen.
Ökologie des Riffs
Das sensible System der vielfältigen Lebewesen des Riffs ist äußerst störanfällig.
Bereits die Natur selbst sorgt mit Zyklonen und Überschwemmungen für die
Bedrohung des empfindlichen Ökosystems. Unter der natürlichen Einleitung von
Frischwasser und Schlamm leiden beispielsweise bestimmte Korallenpolypen, von
denen sich wiederum höhere Tiere wie Seeigel, Krabben oder Seeschildkröten ernähren.
Aber ein weiteres, von Menschen verursachtes Problem bildet eine noch größere
Gefahr für die Korallen: eingeschwemmte Dünger und Pestizide. Hinzu kommt die
globale Erwärmung und die daraus resultierende Erhöhung der Wassertemperatur.
Sie hat einen negativen Effekt auf bestimmte Algen, von denen sich Korallen ernähren.
So hungert die Koralle und bleicht aus. Große Areale sind bereits von diesem
Ausbleichen (Bleaching) betroffen.
Auch der wachsende Tourismus schadet dem Riff. Unachtsame Taucher sollen schon
mindestens 50.000 Korallenbänke zerstört haben. Das Sammeln von
Korallen ist inzwischen verboten und wird von der "Great Barrier Reef
Marine Park Authority" (GBRMPA) mit hohen Geldstrafen belegt. Obwohl
Umweltschützer industrielle Großprojekte wie etwa Kalkabbau oder Ölbohrungen
heftig bekämpfen, werden von der GBRMPA auch Vorschläge zur wirtschaftlichen
Nutzung des inzwischen zum Marine Park ernannten Riffs erwartet.
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